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13. Dezember 2010

„Wir wussten ja nicht, ab wann die Halle nicht mehr genutzt werden kann.“

Gerade seh ich einen durch aus interessanten Artikel im Wiesbadener Kurier, den ich nicht unkommentiert lassen möchte.
Es geht explizit um diesen hier. Jetzt erst mal eine kleine Zusammenfassung:
In dem Artikel wird bekannt gegeben das die Schulturnhalle und Aula der August-Hermann-Francke-Schule einsturzgefährdet ist, weil die Decke durchgebogen sei. Die Halle sei im letzten halben Jahr, 6 mal von einem Statiker untersucht worden. Bei der Schule handelt es sich um eine Lernhilfeschule für Erst- bis Fünftklässer. Also um eine Schule für besonders förderbedürftige. Die Schüler müssen jetzt bis nach den Weihnachtsferien warten, dann gibt es wohl einen Ersatz für sie. Bis dahin fällt der Sportunterricht komplett aus. Aber auch das Schulgebäude selbst ist nicht im besten Zustand, wie der Kurier berichtet. An den Wänden ist Schimmel und es ist billiger die Schule neuzubauen als sie zu sanieren. Eine neue Turnhalle würde Wiesbaden wohl 3,1 Mio. Euro kosten.
Soviel zu dem Artikel. Was schwebt mir jetzt zu dem Thema im Kopf rum? Tja ehrlich gesagt: Jede Menge. Aber der Reihe nach:
Der Stadt Wiesbaden war bereits länger bekannt, dass diese Turnhalle gefährdet ist. Sonst wär sie nicht regelmäßig von einem Statiker untersucht worden. Warum also, überlegen sich die Zuständigen Dezernenten erst JETZT eine Lösung für das Problem? Dazu passt auch der von mir gewählte Titel, der im übrigen direkt als Zitat in dem Artikel stammt und von Schuldezernentin Scholz (CDU) gesagt wurde. Das zeigt mir mal wieder das wahre Gesicht der CDU. Arme und Hilflose Personen die sich eh nicht wehren können, bekommen es mal wieder ab. In diesem Fall: Grundschüler(!!!!).
Ein Neubau der Halle lässt wahrscheinlich auch wieder auf sich warten, da, ich höre die Ausreden schon, kein Geld da sei. Mal ganz davon abgesehen, dass dadurch die Daseinspflicht verletzt werden würde, ist dieses Argument nonsens (oder auch nicht) dazu aber gleich noch was.
Dann das Gebäude, dass an den Wänden schimmelig ist. Dadurch besteht natürlich ein unangenehmer Geruch in den Räumen und dann soll noch mal einer was von angenehmen Lernverhältnissen sprechen. Das kanns beim besten Willen nicht sein. Aber wer die Schulsituation in Wiesbaden beobachtet, der weiss, es ist nicht die einzie Schule der es so dreckig geht. Viele Schulen in Wiesbaden sind sehr marode und bräuchten dringend eine Sanierung. Mir sind sogar Fälle bekannt, in denen die Eltern mit ihren Kindern die Räume der Schule neu streichen und tapezieren mussten, damit endlich mal was passiert in der Schule. Aber scheinbar wird lieber gewartet, bis die Schule unbrauchbar ist und geschlossen werden muss (soweit ist es hier zum glück noch nicht). Gleichzeitig wird das verbesserte Abschneiden beim PISA-Wettbewerb gelobt. Mal so nebenbei: Wer wählt eigentlich die Schulen für diesen Test aus?
Zum Schluss noch zum Argument Geld. Ich kann die Zuständigen Dezernenten verstehen, wenn sie sagen es sei kein Geld für sowas da. Natürlich ist kein Geld da, wenn das Stadtparlament beschließt Millionen in eine Privatuni zu stecken die eigentlich kein Mensch braucht. Gut die Stadt hat als Gegenleistung die Möglichkeit bekommen sich Universitätsstadt zu nennen. Das lässt man sich dann schon mal mehrere Millionen kosten. Ja ne ist klar…
Deswegen: Statt die Kohle für eine Privatschule auszugeben, die nebenbei noch 5000 € pro Semester haben will, das Geld lieber in die bestehende Bildungsinfrastruktur stecken. Dort wird es eher gebraucht.